Motto
In der Tat
wenn der Mensch dasjenige ist,
was er in der jeweiligen
Qual des empirischen Dauerns,
in seiner zoologischen Bestimmtheit ist
und nichts darüber hinaus,
beruft in keinerlei Recht zum Glück.
In der Tat, wenn das der faktischen
Existenz vorangehende Wesen der
Menschlichkeit nicht gegeben ist,
gibt es keine unmenschlichen Situationen,
das heisst solche, die der Idee des Menschen
widersprechen.
Doch immer dann, wenn ich die Stimme des
Protestes gegen Verhältnisse erhebe,
die der menschlichen Würde spotten,
richte ich meine Stimme,
und sei es unwissentlich, an Gründe,
die in dem Wissen darüber wurzelnn,
was die menschliche Würde wahrhaftig sei,
immer dann gebe ich also zu erkennen,
dass ich weiss,
was der verwirklichte Mensch sei
und worin die Forderung der Menschlichkeit
bestehe.
Immer dann aber,
wenn ich nach Freiheit rufe,
enthülle ich das Geheimnis des Menschseins,
indem ich aufdecke,
dass dem Menschen Freiheit gebührt.
Innerhalb der Geschichte jedoch,
die in den Grenzen der Ereignisse
eingeschlossen ist,
ob es nun in Gesetze eingefrorene
oder kausal erklärbare Ereignisse sind,
gebührt dem Menschen nichts,
ist der Mensch zu gar nichts berufen,
stellt das Menschsein keinerlei Ansprüche,
pflegt der Mensch kein wahrer,
minder wahrer oder unwahrer Mensch zu sein.
er ist das, was er jeweils ist.
Leszek Kolakowski [1]